Fasten – Gesünder durch Fasten?

Fasten - Gesünder durch Verzicht - Bild: © Lucia Pescaru - Fotolia.com

Fasten – Modetrend oder nachhaltiger Gesundheitseffekt für Körper und Geist?

Um die Antwort vorwegzunehmen: Beides! Was in vielen Kulturen seit Jahrhunderten umfangreich aus traditionell-medizinischen oder religiösen Gründen praktiziert wird und auch in unseren Regionen, zumindest in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, weit verbreitet ist, gewinnt immer größere Popularität abseits von glaubensbedingten Motiven – das Fasten.

Herman Hesse ließ seinen Siddhartha einen extrem asketischen Lebensabschnitt verbringen, bevor dieser Erleuchtung erlangen konnte. Jesus begab sich für vierzig Tage in die Wüste, um dort zu beten und zu fasten. Vierzig Tage, die im Verständnis der hiesigen katholischen Kirche Vorbild für die Fastenzeit nach Karneval sind. Jede Epoche und Religion ist von voll von verschiedenen Variationen und Motivationen des Fastens. Doch was ist dran am Fasten? Respektvolle aber simple Erinnerung an prägende religiöse Vorbilder? Reinigung von Körper und Geist durch einen glaubensbedingten Placebo-Effekt? Oder gibt es wirklich medizinische Aspekte, die der Verzicht, bzw. die Reduzierung von Nahrung und/oder Genussmitteln zu einer gesunden und nachhaltig wirkenden Methode machen, um Körper und Geist für den Alltag zu stärken. Wenn ja, was gilt es, beim Fasten zu beachten.

Fasten für mehr Wohlbefinden! Medizinisch belegte Parameter

Wenn Menschen unterschiedlichster Kulturen und Glaubensrichtungen seit Jahrtausenden an einer Praxis zur Stärkung von Körper und/oder Geist festhalten, kann dies in seinem Kern nicht als esoterischer Quatsch oder New-Age-Irgendwas abgetan werden. Ganz gleich, wie die individuelle Motivation gelagert sein mag. Und tatsächlich ist es mittlerweile auch in unserem westlichen Kulturkreis wissenschaftlich belegt, dass Fasten, bzw. Heilfasten Symptome von Rheuma oder anderen entzündungsbedingten Gelenkerkrankungen lindern kann. Gleiches gilt für Gicht oder Diabetes. Durch Heilfasten wird das eigene Immunsystem einfach durch weniger Giftstoffe belastet und infolge muss sich der Körper auch nicht mit diesen „herumschlagen“, sondern kann sich konzentriert mit reinigenden und positiven Prozessen beschäftigen. Das Herzkreislaufsystem wird entlastet, Haut und Gewebe werden durch Fasten gestrafft und körpereigene Nahrungsdepots werden schneller mobilisiert.

Macht Fasten glücklich?

Wer sich vitaler fühlt, ist auch ausgeglichener und im Alltag belastbarer. Bewusster Verzicht und die damit einhergehende Konzentration auf die inneren Signale des Körpers führen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst. Allein dieser Umstand kann ausreichen, Glücksgefühle und ein allgemeines „Sich-besser-fühlen“ hervorzurufen. Darüber hinaus würde nach Ansicht einiger Wissenschaftler der Nahrungsverzicht mit einer erhöhten Ausschüttung des Glückshormons Serotonin einhergehen. Endgültig belegt ist dieser Aspekt allerdings nicht.

Fehler beim Fasten!

Fasten – egal in welcher Form – bedeutet in aller Regel eine zumeist ungewohnte massive Umstellung für den Körper. Wer richtig fasten will, sollte sich im Vorfeld über Formen und Regeln ausgiebig informieren. Abzuraten ist in jedem Fall, Fasten als schnelle Methode zur reinen Gewichtsreduzierung zu sehen. Neben dem Jojo-Effekt können leicht gesundheitliche Schäden auftreten. Und wer durch schnelles Fasten seelische Erleuchtung sucht, wird ebenfalls enttäuscht sein. Neben der wahrhaftigen inneren Bereitschaft erfordert dies – soweit sich das behaupten lässt – eine nachhaltige Umstellung zu einer gesunden und asketisch geprägten Lebensweise.

Doch davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Fakt ist nämlich, dass richtig vorbereitetes und durchgeführtes Fasten viele gesundheitsfördernde Aspekte mit sich bringt und Körper und Geist in Sachen Vitalität nachhaltig stärken kann. Somit ist Fasten mehr als ein Trend, der aktuell immer breiteren Zuspruch bekommt. Fasten bedeutet Gesundheit und Vitalität durch bewussten Verzicht!