Was ist Glück?

Vater mit Tochter

Vom Glück und Glücklichsein!

Glück. Ein so kurzes Wort, das aber doch so viel in sich birgt, dass es im Grunde kaum vollumfänglich zu erfassen ist. So schnell es gesagt ist, so schnell kann es kommen und wieder verschwinden. Oder doch nicht? Besteht vielleicht irgendwie die Chance, es dauerhaft halten zu können, dieses Glück? Könnten wir aus dem tiefsten Inneren heraus konstant glücklich sein?

Glück und Glück sind nicht immer dasselbe!

Dass Glück für jeden Menschen etwas anderes sein kann, ist bei flüchtiger und subjektiver Betrachtung unbestritten. Der schöne Urlaub, ein netter Abend mit Freunden, ein tolles Geschenk zum eigenen Geburtstag oder der Gewinn bei einem Preisausschreiben. Glück – auf die eine oder andere Art.

Doch hier fängt die Vermischung bereits an. Das Glück und das Glück. Das eine Glück kommt zufällig und von außen. Der glückliche Zufall beim Lottospielen gewonnen zu haben. Oder in letzter Sekunde den letzten Bus bekommen zu haben. Wir fühlen den Moment der Freude und sind glücklich über dieses oder jenes äußerliche Ereignis.

Und dann gibt es das andere Glück. Sich nicht nur für einen Augenblick glücklich fühlen, weil uns der Zufall etwas Besonderes beschert hat, sondern dauerhaft glücklich sein. Eine Grundzufriedenheit in sich tragen, die uns auch auf lange Zeitabschnitte die Last des Alltags nimmt. Uns Gelassenheit gibt und zuversichtlich ins Morgen blicken lässt.

Die englische Sprache hat diese Unterscheidung bereits in der Wortwahl: „Luck“ und „Happiness“. „I am lucky“ würde eher bedeuten, dass mir etwas Glückliches wiederfahren ist. „I am happy“ hingegen würde sich auf das „glücklich sein“ beziehen.

Das Streben nach Glück – wie können wir glücklich sein?

Wer an dieser Stelle auf die ultimative Weisheit hofft, muss leider enttäuscht werden. Was über Jahrhunderte und schier unendlichen vielen Büchern und Ratgeber zu erfassen versucht wurde, kann ein einzelner Artikel erst recht nicht leisten. Aber genau da liegt gleichzeitig auch der Schlüssel zum Glück, denn es gibt es tatsächlich – das wirkliche Glücklichsein! Der Weg dieses Glücklichsein zu erreichen wurde bereits Hunderte Male aufgeschrieben. Und da uns das „richtige“ Glück, anders als der Lottogewinn, nicht einfach zufliegen wird, sondern ein Prozess der Erkenntnis und des Erarbeitens ist, kann über das Glück zu lesen ein guter Anfang sein. Welche Beschreibung dann die individuell passgenaue ist, spürt jeder für sich.

Das Glück zwischen den Zeilen!

Bücher über Glück gibt es viele. Gerade die letzten Jahre haben einen immensen Boom an neueren Glücksratgebern hervorgebracht. Aber auch vom Dalai Lama über spirituelle Ratgeber bis hin zu den Philosophen der griechischen Antike, gibt es eine Vielzahl an Abhandlungen über das Glück und den Weg dahin. Selbst Jesus predigt im Neuen Testament ständig vom Erreichen des persönlichen Glücks. Zweifel? Ok, dann hier der Beweis.

Die Bibel bzw. das Neue Testament verheißt, dass wir selig werden können. Wenn wir dies und jenes tun oder unterlassen, können wir „selig“ werden. Jedes Mal wenn man dieses Wort liest, schwingt allerdings etwas Jenseitiges mit. Etwas weit Entferntes, Unerreichbares, nicht Fühlbares und schon gar nicht für den diesseitigen Alltag Anwendbares. Ist es aber, wenn man das richtige Wort dafür einsetzt.

Martin Luther übersetzte die Bibel aus dem griechischen und übersetzte das Wort „makarioi“ mit „selig“. Tatsächlich ist die Hauptbedeutung des Wortes aber „glücklich“! Liest man jeden dieser Texte mit diesem Wissen und ersetzt das Wort „selig“ durch „glücklich“, eröffnen sich ganz neue Gedankenwelten hinsichtlich möglichen Glücklichseins – auch im Hier und Jetzt.

Wie erreiche ich denn jetzt das Glück?

Als Inspiration und Antwort gibt es an dieser Stelle noch ein schönes Zitat mit auf den Weg. Es stammt aus dem 1. Jhd. unserer Zeitrechnung von dem römischen Philosophen Seneca und lautet:

„Wer die Einsicht besitzt, ist auch maßvoll; wer maßvoll ist, auch gleichmütig; wer gleichmütig ist, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen; wer sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist ohne Kummer; wer ohne Kummer ist, ist glücklich: also ist der Einsichtige glücklich, und die Einsicht reicht aus für ein glückliches Leben!“